Solarthermie

Solarthermie – die Kraft aus der Sonne

Erneuerbare Energien und ihre Möglichkeiten sind das wohl aktuellste Thema im Bereich der regenerativen Energieversorgung für die Menschheit. Und noch nie schenkte man der Sonne so viel Aufmerksamkeit wie in heutiger Zeit. Immerhin scheint die Menschheit endlich begriffen zu haben, dass herkömmliche Ressourcen nicht ewig zu unserer Verwendung bereit stehen und man Alternativen benötigt. Aus diesem Grund hat man sich der Nutzung von Sonnenenergie zugewandt und eine klimaneutrale und kostenlose Energiequelle geschaffen. Bei den Nutzungsvarianten können wir zwischen Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen unterscheiden, wobei wir uns zunächst der Funktion und dem Nutzen von Solarsystemen widmen möchten.

 

Solarthermie Windkraft
Bildquelle: www.pixabay.com / User: seagul

Solarthermie – Grundsätzliches und Funktion

Mit Solarenergie lässt sich Wärme erzeugen und auf unseren Haushalt übertragen. Die Technologie dafür ist zwar noch nicht zu 100 Prozent ausgereift, allerdings weit genug um sie in unser Leben zu integrieren. Das Angebot an Sonnenwärme ist unendlich, zumindest tagsüber. Allerdings stellt Solarthermie vor allem in Mitteleuropa eine ideale Energiequelle dar, die immer mehr Menschen auf ihre Seite zieht. Der große Vorteil: Warmes Wasser wird effektiv gespeichert und von der Sonne erhitzt. Doch wie funktioniert Solarthermie?

Grundsätzlich geht es darum, die Sonneneinstrahlung in Wärme umzuwandeln. Dies passiert innerhalb der so genannten Module oder Solarplatten. Relativ einfach ist das Prinzip ebenfalls erklärt, denn die Sonne wärmt den Wärmeträger der Platten auf und wir können diese Wärme dann nutzen. Wo? Beispielsweise beim Duschen oder zum Heizen. Wir können uns diesen Vorgang wie das Aufwärmen in einem liegen gelassenen Gartenschlauch vorstellen. Hier heizt sich bei einem schwarzen Schlauch das Wasser über die Sonne auf. Anders als bei einem Gartenschlauch aber wird das warme Wasser in den Solarthermieanlagen aber in einem Wasserboiler gespeichert und warm gehalten. Sogar Solar-Campingduschen funktionieren nach diesem einfachen Prinzip.

Moderne Solarthermieanlagen besitzen natürlich eine sich immer weiter entwickelnde Technik. Es wird schließlich versucht, die Wärmespeicherung und den Ertrag möglichst zu optimieren. Die Sonnenenergie wird über so genannte Solarkollektoren eingesammelt und an eine Wärmeträgerflüssigkeit weiter gegeben. Die Komponente einer solchen Anlage unterscheidet sich noch einmal je nach Wasser-Anwendungsgebiet. Die einen benötigen solare Wassererwärmung zur Heizungsunterstützung, andere wollen Trinkwasser erwärmen.

Wirtschaftlichkeit von Solarthermieanlagen

Unsere Erde bedankt sich natürlich bei uns, wenn wir unsere Energiequellen auf erneuerbare Energien umstellen. Allerdings müssen sich die meisten auch mit der finanziellen Wirtschaftlichkeit auseinander setzen. Immerhin möchte niemand, so traurig das ist, tausende von Euro ausgeben, nur um der Erde „etwas Gutes zu tun.“ Oder sagen wir es anders: Niemand kann so viel Geld ausgeben, nur um die Ressourcen zu schonen. Damit also auch der einfache Privathaushalt von Solarenergie überzeugt werden kann, fallen einige Faktoren ins Gewicht. Diese sind natürlich sehr stark von jedem einzelnen Haushalt abhängig. Und auch der Markt versucht ständig die Technologie und die Materialien zu verbessern oder kostengünstiger für den Endverbraucher einzukaufen.

Haus Kollektoren Vordach
Bildquelle: www.pixabay.com / User: skeeze

 

Leider werden die Solarkollektoren und der Ertrag vom Staat nicht mehr wirklich lohnenswert gefördert, sodass sich ausschließlich die Nutzung für den Eigenbedarf rechnet. Wer mit dem Gedanken spielt eine Solaranlage zu montieren, der muss einiges vorab durchkalkulieren. In erster Linie muss aber abgeklärt werden, ob die Kollektorfläche auf dem eigenen Hausdach den Warmwasserbedarf deckt. Ansonsten rechnet sich die Ersparnis kaum.

  • 10 Quadratmeter Kollektorfläche bedeutet in etwa eine Investition von 10 000 Euro und ist für eine 4-köpfige Familie ausreichend.

Folgende Aspekte sollten Sie in Ihre Wirtschaftlichkeitsberechnung einfließen lassen:



  • Sollen oder müssen Flach- oder Vakuumröhrenkollektoren verwendet werden? Flachkollektoren sind zwar preisgünstiger, die Dachausrichtung muss jedoch gegen Süden zeigen, wogegen Vakuumröhrenkollektoren für ungünstige Dachausrichtungen konzipiert wurden. (Verschattungen)
  • Welche Speicherart wird gewählt? Zwei-Speichersystem, Kombispeicher oder Kombispeicher mit Wärmeübertragung.
  • Welche Verrohrung eignet sich im jeweiligen Fall? Größere Durchmesser sind teurer in der Anschaffung, allerdings auch effizienter. Kosten für Dämmung beachten.
  • Welche Montagekosten verlangen die unterschiedlichen Unternehmen? Eigenmontage erfordert handwerkliches Geschick und kann eine ganz schöne Herausforderung sein.
  • Wurden Betriebskosten und Wartungsarbeiten einkalkuliert? Fachleute kosten immer Geld, wissen Sie auch wie viel?

Damit eine Solarthermieanlage funktioniert benötigen Sie drei Komponente. Die Solarkollektoren, einen Solarspeicher und eine Steuerungseinheit. Letzeres regelt den Betrieb der Anlage und wird meist in den Kellerräumen untergebracht.

Von der Entscheidung zur Inbetriebnahme

Von der Entscheidung künftig mit Solarenergie zu heizen bis hin zur fertigen Inbetriebnahme ist es ein mehr oder weniger aufwändiger Weg. War die Beratung einer kompetenten Firma zufriedenstellend und die Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgreich, so können Sie sich mit der Finanzierung oder den Förderprogrammen befassen. Wichtig ist auch die Abklärung durch einen Statiker, denn nicht alle Dächer sind in der Lage die Last einer Solaranlage dauerhaft zu tragen. Und auch Dächer, welche mit Asbest belastet sind, können ein Hinderungsgrund sein. Außerdem müssen örtliche Gestaltungssatzungen oder Denkmalschutzgesetze berücksichtigt werden.

Kleinere und private Solaranlagen müssen nicht wie bei der Photovoltaikanlage angemeldet werden. Allerdings sollten sich Betreiber um eine Versicherung kümmern, die etwaige Schäden abdeckt. Fragen Sie an dieser Stelle einfach bei Ihrem Installationsunternehmen nach und erkundigen Sie sich auch dort zu den Themen Fördermöglichkeiten oder Versicherungen.

Und Vorsicht: Der Markt ist mittlerweile von unseriösen Solarunternehmen gesättigt, weshalb die Anlagen oft in ein schlechtes und unwirtschaftliches Bild gerückt werden. Kostenlose Wirtschaftlichkeitsberechnungen können und sollten zwar in Anspruch genommen werden, diese sollten aber bestenfalls noch einmal überprüft werden. Fragen Sie beispielsweise bei den Stadtwerken an oder bereits bekannten und ortsansässigen Unternehmen.

Mittlerweile gibt es sogar sehr preiswerte Komplettsets zur Selbstinstallation bei ebay.