Vorwort
Da vermehrt Fragen aufgekommen sind, wie man die Säuredichte einer Nassbatterie misst habe ich dieses kleine How to verfasst. Kommentare, die Kritiken oder ein Lob beinhalten sind gern gesehen.
Der Schutz der eigenen Gesundheit hat natürlich oberste Priorität. Daher empfiehlt es sich eine Schutzbrille, säurefeste Handschuhe und am besten lange Kleidung zu tragen. Falls kleine Säurespritzer auf der Kleindung landen sollten, dann bilden sich Löcher, also nur alte Kleidung während der Prozedur tragen.
Vorbereitung
Die Batterien vom restlichen System trennen, das heißt Laderegler und Wechselrichter abschalten, sowie den PV-Generator vorher vom Laderegler trennen. Das Gehäuse der Batterien sollte vorher, nahe der Zellöffnungen, gereingt und dafür gesorgt werden, dass keine umliegenden kleinen Teile in die Zellen fallen können. Um eine relativ korrekte Messung durchführen zu können, die Batterien voll laden und die Zellen eine Weile gasen lassen um das Elektrolyt gut zu durchmischen und um einer Säureschichtung vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken.
Säuredichte messen
Zuerst werden die Verschlüsse der Zellen geöffnet. Dann nimmt man einen Säureheber zur Hand. In diesem Beispiel wird ein Hydrovolt verwendet. Ich spüle vor der Benutzung den Säureheber, indem destilliertes Wasser angesaugt und wieder ausgelassen wird, nochmals aus.
Den Schlauch des Hydrovolts in die Batteriezelle einführen, den Gummiballen des Hydrovolt’s zusammen drücken und wieder los lassen bis die „Messkammer“ komplett gefüllt ist. Danach wird das Elektrolyt wieder durch mehrmaliges drücken des Ballens ausgeblasen. Hier äußerst behutsam und mit Vorsicht vorgehen. Es dürfen keine Fremdpartikel in die Zellen gelangen, denn das führt zur Kapazitätsreduzierung und im schlimmsten Fall zum Zellschluss und defekt der Batterie.
Dieser Vorgang wird für jede einzelne Zelle wieder holt bis die Säuredichte aller Zellen ermittelt worden ist. Im obigen Bild ist eine Säuredichte von 1,285 kg/dm³ zu erkennen, was für eine Banner Energy Bull ein perfekter Wert ist. Die Säuredichtewerte findet man im Datenblatt der jeweiligen Batterie. Nach dem Messen können die Zellen, falls der Elektrolytstand stimmt und kein dest. Wasser nachgefüllt werden muss, wieder verschlossen werden. Der Hydrovolt-Säureheber sollte vor Staub und anderen Verunreinigungen geschützt verstaut werden.
Elektrolytstand mittels destilliertem Wasser auf Soll-Wert bringen
Entmineralisiertes oder destilliertes Wasser nur nachfüllen wenn die Batterie vollständig geladen ist, also die Nennsäuredichte erreicht wurde. Zum Ausgleichen des Wasserverlustes bietet sich die Nutzung eines Trichters, der vor der Verwendung auch kurz gespült werden sollte, an. Die meisten Batterien besitzen in den Zellen einen kleinen Steg, der als Markierung für den maximalen Elektrolytstand dient. Fehlt diese Markierung besitzen die Batterien meist ein transparentes Gehäuse und der Elektrolytstand lässt sich am Gehäuse ablesen. Nachdem erfolgreichen befüllen können die Zellen der Batterie wieder verschlossen werden. Zur Protokollierung der Säuredichte und des Elektrolytstandes in regelmäßigen Abständen empfiehlt sich eine Tabelle.
Anschließend kann der Laderegler wieder in Betrieb genommen werden. Es empfiehlt sich die Batterie mindestens 2 Stunden in der Ausgleichsladephas zu laden um das Elektrolyt umzuwälzen.
Der hier im Beispiel genannte Hydrovolt-Säureheber ist bei *Amazon und eBay erhältlich.
Eine Vorlage für eine Batterieprüf- bzw. Wartungsliste kann hier(*.xls Datei) gedownloaded werden.