Wie wird bei Einspeisung auf einer Phase der Stromverbrauch berechnet?

800 Watt Balkonkraftwerk | Bild: NEP
800 Watt Balkonkraftwerk | Bild: NEP

Viele Besitzer eines Balkonkraftwerks stellen sich die Frage: Ob der auf einer Phase eingespeiste Strom auch wirklich verbraucht wird und wenn nicht was damit passiert. In Deutschland ist ein 3 Phasen-Netz zur Versorgung der Haushalte Standard. Das heißt die meisten Wohnungen und Häuser sind mit 4 oder 5 Leitungen an das Verteilnetz angeschlossen. Darunter sind 3 Leitungen jeweils eine Phase (L) die vierte Leitung der Neutralleiter (N) und die fünfte Leitung der Schutzleiter (PE). Wenn es nur 4 Leitungen sind, dann sind 3 davon wiederum Phasen (L) und die vierte Leitung ist eine Kombination aus Neutralleiter und Schutzleiter (PEN). Dieser wird dann im Gebäude in einen Neutralleiter (N) und einen Schutzleiter (PE) aufgetrennt.

Was passiert wenn das Balkonkraftwerk auf einer Phase einspeist, an der keine oder wenige Geräte angeschlossen sind?

Balkonkraftwerk speisen in der Regel immer nur auf einer Phase (~230 V) ein. Und durch den Anschluss an das Verbundnetz vom Stromversorger oder Verteilnetzbetreiber, sind wie oben schon thematisiert wurde, 3 Phasen (L1, L2, L3) verfügbar. Um die Lasten entsprechend gleichmäßig aufteilen zu können und die Stromstärken relativ gering zu halten. Wenn jetzt das eigene Balkonkraftwerk auf Phase 1 (L1) einspeist, aber der Verbrauch über Phase 2 stattfindet, dann ist kein Problem. Denn die (Dreh)Stromzähler arbeiten saldierend. Das bedeutet, dass die Verbrauchs- und die Einspeiseleistung miteinander verrechnet wird. Deshalb ist es vollkommen egal auf welcher Phase die Einspeisung und der Verbrauch stattfindet. Ein kleines Rechenbeispiel dazu soll dies verdeutlichen:

L1 – Einspeisung vom 600 Watt Balkonkraftwerk mit 520 Watt
L2 – Bezug durch Verbraucher (TV, Router, Küchengeräte) vom öffentlichen Stromnetz 350 Watt
L3 – Bezug durch Verbraucher (Küchengeräte, Waschmaschine) vom öffentlichen Stromnetz 500 Watt

Daraus ergibt sich ein gesamter Verbrauch von 850 Watt und eine Einspeiseleistung von 520 Watt. Der Stromzähler verrechnet diese Werte und zählt einen Verbrauch von 330 Watt (850 W – 520 W). So viel zur Sichtweise der Berechnung. Physikalisch gesehen wird die auf L1 eingespeiste elektrische Energie in das öffentliche Stromnetz eingespeist und fließt nach dem ohmschen Gesetz in die nahegelegen Verbraucher, zum Beispiel beim Nachbarn.

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